Damit der Start in die neue Woche gelingt, begann dieser Montag mit meiner nächsten Yoga-Sitzung. Einmal mehr war ich schweißgebadet, aber glücklich, dass ich das wieder durchgezogen habe. Nach der obligatorischen Dusche und einem halben Liter Milch vom „7 Eleven“-Laden startete mein Wandertag durch Tainan. Das Ziel waren mehrere wirklich sehenswerte Tempel und andere Sehenswürdigkeiten zu begutachten. Insgesamt bin ich mehr als 8 km gewandert und bekam ganz bestimmt einen richtig guten Eindruck von der Schönheit Tainans. Der Höhepunkt war mit Sicherheit der Konfuziustempel, der mir ja bereits in Taipeh eine Gänsehaut einbrachten. So erging es mir hier auch wieder. Ich hatte dann auch noch das Glück, dass ich am Eingang ein sehr hübsches Brautpaar fotografieren durfte, obwohl die beiden keineswegs den Konfuziustempel besichtigen wollten. Der Tempel selbst ist optisch gar nicht so wahnsinnig beeindruckend, aber die ganze Anlage strahlt etwas Magisches aus, deren Kraft ich mich nur schwer entziehen konnte. 150 m vor dem Konfuziustempel befindet sich eine christliche Kirche, auf der ein sehr schönes Mosaik eingearbeitet wurde. Es lohnt sich also auf jeden Fall die paar Meter dorthin zu gehen, obwohl ich zuvor nirgendwo etwas über diese Kirche gelesen hatte.
Richtig schön ist das Gelände rund um den „Koxinga’s Shrine“, mit einem wasserspeiendem Drachen, der in einem kleinen Kanal vor einer hübschen Brücke thront. Ganz vorne steht hier noch eine imposante Reiterstatue, die Dir mit Sicherheit das eine oder andere Foto Wert sein wird. Ebenfalls auf meiner Empfehlungsliste steht nun der „Wufei Tempel“, der den Konkurbinen des letzten Anwärters der Ming-Dynastie gewidmet ist. Der hier angelegte Garten ist mit perfekt geschnittenen Bäumen ausgestattet. Die Gärtner hier verstehen etwas von ihrem Fach. Oft ist man ja geneigt zu sagen: „Kennst Du einen Tempel, kennst Du alle Tempel“, aber hier in Tainan sind die Unterschiede doch teilweise sehr groß und deshalb solltest Du Dir wirklich die Mühe machen, den gesamten Weg zu gehen und Dir nicht nur einen oder zwei herauszupicken. Oft stand ich auch ganz baff in kleineren Sträßchen und wunderte mich, wie hübsch dort alles angelegt ist oder mit welchen Verzierungen die Häuser ausgestattet sind. In einer solch kleinen Nebenstraße sah ich beispielsweise einen kleinen Laden, der mit diversen „Keith Haring“-Souvenirs auf sich aufmerksam machte. Ich liebe ja die „Keith Haring“-Zeichnungen.
Nach einer ausgiebigen Teepause im „Starbucks“ machte ich mich nochmal auf meinem Zimmer frisch und ging zur Shennong-Street, weil dort eine Bar ist, die leckere Snacks haben sollte. Ich bestellte einen Toast Hawaii, der dann eher witzig aussah und vollkommen anders als wir das in der Heimat gewohnt sind, aber lecker war dieser Toast trotzdem. Weil mich eine gewisse Müdigkeit überkam, bin ich auf direktem Weg wieder zurück auf mein Zimmer und beende meinen Tag mit dieser Zeile.