14. – 16. Februar 2018 – Kwandong Hockey Centre

Vorgestern begann nun auch mein persönliches olympisches Turnier. Dabei hatte ich Glück, dass ich eine Freikarte für das Damen Eishockeyspiel Schweden gegen Schweiz ergatterte. In der Hütte nebenan residieren Mutter von Schwester von Nicole Bullo. Nicole Bullo bestreitet ihre inzwischen vierten Olympischen Winterspiele mit der Schweizer Nationalmannschaft. Und sie sorgte dafür, dass ich nun auch eine Karte über das „Family and Friends Program“ des Schweizer Teams erhielt. Wahrscheinlich eine tolle Sache. Unser Gastgeber fuhr uns daher am Vormittag die Dreiviertelstunde Fahrt zum Shuttlebus, der uns wiederum zum „Kwangdong Hockey Centre“ brachte. Die Halle fasst etwa 6.000 Zuschauer, etwa 4.000 wollten das Spiel besuchen. Richtige Stimmung Brandstetter selten auf, nicht etwa weil das Spiel so schlecht war, sondern schlicht, weil zu wenige schwedische und schweizerische Fans anwesend waren. Die allermeisten waren tatsächlich auch Angehörige der Spielerinnen. Die neutralen koreanischen Zuschauer waren nicht so begeisterungsfähig. Nicole Bullo schlug sich jedenfalls sehr, sehr ordentlich und dirigierte oft genug die eigene Abwehr. Am Ende setzten sich die Schweizerinnen durchaus verdient mit 2:1 durch und qualifiziertern sich zugleich als Gruppenerste für das Viertelfinale. Nach dem Spiel unterhielt ich mich noch mit zwei Mitgliedern des „Fanclub Dario Cologna“. Dieser Fanclub reist auch um die halbe Welt, um einen Star anzufeuern. Bekannt sind sie auch dafür, dass sie die riesigen Schweizer Kuhglocken schwingen und somit für Stimmung an den Loipen sorgen. Ihre Begeisterung über die Olympischen Spiele in Südkorea hielt sich sehr in Grenzen. Ihre Kuhglocken wurden ihnen vor dem letzten Spiel abgenommen und sie durften sie erst nach dem Spiel wieder abholen. Das finde ich auch ziemlich albern. Schade, dass die Rechte der Fans so beschnitten werden.

Auf den Shuttlebus zurück mussten wir etwa eine halbe Stunde warten. Vor uns in der Reihe standen ein paar Mitglieder des „Rodelteam Eggert/Benecken“, die an diesem Abend auf Edelmetall für ihre Idole Toni Eggert und Sascha Benecken im Doppelsitzer hofften. Über den Gewinn der Bronzemedaille waren sie hoffentlich glücklich. Zu unserer großen Verblüffung fuhr unser Shuttlebus aber nicht bis zur Endstation, sondern endete einfach am „Olympic Centre“, obwohl anderes versprochen war. Ein weiterer Bus war in absehbarer Zeit auch nicht zu erwarten, sodass wir letztlich mit einem Taxi zum Treffpunkt unseres Gastgebers fahren mussten. Dabei war es gar nicht so leicht ein Taxi zu ergattern, denn die Taxen hatten dort logischerweise Hochkonjunktur. Unser Gastegeber wartete natürlich bereits auf uns und startete zügig den Motor für die Heimfahrt. Gestern war wieder ein entspannter Olympia Fernsehtag und heute war ich wieder im Supermarkt, um mich mit Nahrung einzudecken. Morgen geht es dann zur Langlaufstaffel der Damen.

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