17. – 20. Februar 2018 – Alpensia Olympic Park

Am Samstag war es mit -1 Grad Celsius in der Region Jeongseon frostig, aber nun war die Fahrt zum Alpensia Olympic Park angesagt. Serpentinenartig geht es von Gangneung bis auf eine Höhe von etwa 750 Meter hinauf. Auf dieser Hochebene befindet sich der Parkplatz, von dem aus der Shuttlebus zum Alpensia Olympic Park fährt. Da es allmählich auf den späten Nachmittag zuging und die Höhenluft sich bemerkbar machte, war die Temperatur inzwischen auf -4 Grad Celsius gesunken. Mein Gastgeber hatte mich vor der Fahrt mit einer weiteren Winterjacke ausgestattet, sodass ich nun mit 4 Jacken unterwegs war. Zwei paar Socken gehörten ebenfalls zu meiner Austattung, ebenso wie eine Wintermütze und zwei Kapuzen meiner Jacken und ein Halstuch, das ich nutzte mein Geischt vor der Kälte zu schützen. Nach 15 Minuten Busfahrt erreichten wir den Rand des Olympischen Parks, wo unter anderem die Skisprung-Wettbewerbe, Langlauf und Biathlon ausgetragen werden.

Für den Samstag hatte ich jeweils ein Ticket für die 4×5 km Damenstaffel im Langlauf und für den Massentart der Damen im Biathlon. Zunächst ging der Fußweg vorbei am Skispungstadion. So eine Skisprungschanze bietet immer wieder einen imposanten Anblick. Das war hier nicht anders und fast alle Menschen machten ein Foto der Anlage. Ein Stück weiter links herum befindet sich das Langlaufstadion, wobei mein Ticket für die Gegengerade ausgestellt war. Damit musste ich einmal komplett um den ganzen Block wandern und über eine provisorische Holzbrücke in das Stadion eintreten. Aus sportlicher Sicht gibt es wenig Überraschendes zu vermelden. Norwegen gewann olympisches Gold vor den Schwedinnen und den Olympischen Athleten aus Russland (OAR, so wie sie hier offiziell heißen). Einmal um die Ecke und wenige Hundert Meter weiter auf der linken Seite ging es dann in das Biathlonstadion. Auch hier (wie schon beim Eishockey) war meine Verwunderung groß, dass die Hot Dogs bereits ausverkauft waren. Und ich war etwa eine Stunde vor dem Wettkampf dort. Das ist wirklich mies organisiert hier. Das sahen die anderen deutschen und russischen Fans in der Warteschlange übrigens ganz genauso. Im Stadion selbst entdeckte ich zwei deutsche Athletinnen und bei näherer Betrachtung der ordentlich eingemummelten Damen, erkannte ich Natalie Geisenberger (inzwischen vierfache Olympiasiegerin im Rodeln) und Dajana Eitberger (Silbermedaille hier in Pyeongchang, ebenfalls im Rodeln). Dass ich von den beiden ein Foto machen durfte, freute mich enorm. Hinter mir in der VIP-Box des Stadions saß das Nationale Olympische Kommittee der Ukraine, angeführt von Stabhochsprung-Legende Sergei (Serhij) Bubka. Auch hier ist das Sportliche relativ schnell erzählt. Die russische Slowakin Anastasiya Kuzmina (Schwester des für die Winterspiele gesperrten russischen Biathleten Anton Shipulin) gewann souverän Gold vor Darya Domratscheva aus Weisrussland und der Norwegerin Tiril Eckhoff. Diesmal spielten die deutschen Biathletinnen keine tragende Rolle in diesem Wettbewerb. Laut Digitalanzeige im Stadion war die Temperatur inzwischen auf -5,9 Grad Celsius gesunken.

Nun hier also schnellstmöglich zurück zum Shuttlebus und nach ein paar Minuten Wartezeit ab nach Hause. Da ich insgesamt trotz der Kälte warm genug eingepackt war, hat sich meine Erkältung wenigstens nicht verschlimmert, aber eine zusätzliche Magen-/Darmerkrankung macht mir momentan weitere Besuche von Olympischen Wettbewerben unmöglich. Es geht mir dabei nicht schlecht, aber dennoch verbringe ich die Zeit jetzt in meiner Unterkunft. Ein paar spannende Wettkämpfe kann ich ja trotzdem auch im Fernsehen verfolgen, so wie gestern Abend im Zweierbob als Francesco Friedrich und Thorsten Margis gemeinsam Gold mit Justin Kripps und Alexander Kopacz gewannen.

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