04. November 2017 – Cheng-Huang Temple (City God Temple)

Am späten Vormittag machte ich mich auf den Weg zum Cheng-Huang Temple (City God Temple), der mich gleich mit seiner Farbenpracht und den riesigen Skulpturen in seinen Bann gezogen hat. Ich stehe noch immer bewundernd da, wenn die Gläubigen diese zwei halbmondförmigen Steinchen auf den Boden purzeln lassen, um daraus irgendetwas über ihre Zukunft ablesen zu können. Jedenfalls gehört dieser Tempel zu den schönsten, die ich bislang in Taiwan besucht habe. In einer nahegelegenen Bäckerei erwarb ich einen noch warmen Berliner (bzw. Krapfen), der ausgezeichnet schmeckte. Zurück auf der Straße zuckte ich mächtig zusammen, weil eine Rakete mit ohrenbetäubendem Lärm über die Straße flog. Diese blieb dann 200 Meter weiter stehen und entpuppte sich bei genauerer Betrachtung als ein grüner Lamborghini.

Der Berliner war im Prinzip nur für den kleinen Hunger zwischendurch gedacht und deshalb suchte ich eine Bude aus, in der ich etwas Vernünftiges zu mir nehmen konnte. Zum Glück waren die von mir gewünschten Speisen so gut sichtbar, dass ich nur darauf zeigen musste. So bekam ich eine Schüssel Reis mit Truthahn, einen Teller Brokkoli und ein von beiden Seiten gebratenes Spiegelei. Die Dame, die mir die Speisen brachte, wunderte sich, dass ich sogleich die Stäbchen ergriff und brachte mir schnell noch einen Löffel, den ich dankend ablehnte. Das überraschte sie noch mehr und ließ mich ein, zwei Minuten lang nicht aus den Augen. Danach erkannte sie wohl, dass ich das mit den Stäbchen hinbekomme und ging wieder ihrer Arbeit nach.

Gegessen hatte ich nun reichlich, aber nun wollte ich auch etwas trinken. Hierfür fand ich einen von außen und innen ansprechend gestalten Teeladen namens „Who’s Tea“. Ich bestellte direkt zwei Tees, einen normalen Oolong Tee und einen dieser Bubble-Tees mit viel Milch. Beide waren ganz ausgezeichnet. Außerdem erkannte ich einige Leute, die sehr leckere Speisen gereicht bekamen und nahm mir den Laden für das Abendessen vor, was ich dann ein paar Stunden später auch machte. Ich aß eine Nudelsuppe mit Schweinefleisch, Kohl, Zwiebeln, viel Knoblauch, Ingwerscheiben und Chili. Das reichte dann aber wirklich für den heutigen Tag. Auf dem Rückweg zum Hotel schlenderte ich nochmal über den Nachtmarkt, der am heutigen Samstag mit viel mehr Buden aufwartete und deutlich mehr Menschen anzog als noch am gestrigen Tag und so sehr viel interessanter war.

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