09. – 11. Dezember 2017 – National Revolutionary Martyrs‘ Shrine

Vorgestern Abend staunte ich nicht schlecht als ich nach einem schönen Stadtbummel durch Taipeh direkt in einen Umzug eines Festivals stolperte. Mich erinnern diese Umzüge immer an Karneval, mit all den tollen Masken und Verkleidungen. Es wird immer irre laut, weil regelmäßig kräftige Karnevalsböller abgefeuert werden. Diese Teile höre ich problemlos im 17. Stock meines Hotels. Laut war dieser Umzug auch deshalb, weil hinter dem traditionellen Teil eine Fahrzeugkolonne folgte. Die Fahrzeuge hatten den Kofferraumdeckel geöffnet und präsentierten Lautsprecher vom allerfeinsten mit kräftigen Bässen. „Da fliegt Dir doch das Blech weg“!

Den gestrigen Tag nutzte ich zu einem Stadtbummel rund um den Hauptbahnhof Taipeh’s. Unter anderem entdeckte ich eine Bierstube, die so auch in Deutschland erfolgreich wäre. Das Bier war ganz hervorragend. 700 Meter von meinem Hotel entfernt befindet sich eine Filiale der „Carrefour“-Kette. Dort deckte ich mich mit Milch, Joghurt und frischem Obst ein, das ich gestern Abend genüsslich verzehrte. Am Eingang der „Taipei City Mall“ musste ich schmunzeln, weil dort ein Roboter stand, der fröhlich „Jingle Bells“ sang. Wenn Du also noch keinen Weihnachtspartner oder eine Partnerin hast, kannst Du Dir eventuell solch einen lustigen Gesellen organisieren. Der gibt bestimmt keine Widerworte und beschwert sich auch nicht über Dein Weihnachtsgeschenk.

Heute bin ich mit der Metro etwas nordöstlich nach „Dazhi“ gefahren und von dort etwa einen Kilometer zu Fuß zum „National Revolutionary Martyrs‘ Shrine“ geschlendert. Im Prinzip ging es eine breite Allee immer geradeaus entlang vorbei an einer Marine-Kaserne. Dieser sehr hübsch angelegte Schrein ist den Kriegsopfern der Republik China gewidmet. Zufällig wurde ich dann noch Zeuge des Wachwechsels („Changing of the Guards“) um 14:00 Uhr. Das haben die Jungs ganz gut gemacht, aber das habe ich in London und Stockholm schon deutlich eindrucksvoller erlebt. Die anderen Besucher waren aber Augenscheinlich komplett begeistert. Nochmal ein Stück weiter kam ich an einer weiteren Kaserne vorbei, an der gerade junge Soldaten den Umgang mit ihrem Gewehr übten. Ich beobachtete die Szenerie ein paar Augenblicke und wurde dann von einer Soldatin auf Chinesisch angesprochen. Keine Ahnung was sie mir gesagt hat, aber ich habe einfach freundlich gelächelt und auf die Soldaten gezeigt und dann ließ sie mich auch schon wieder alleine. Fotos habe ich natürlich keine gemacht, das war mir dann doch zu heikel.

Jetzt sitze ich schon wieder im „Starbucks“, freue mich über meinen Tee, dass ich einen tollen Spaziergang hinter mich gebracht habe und dass ich diesen Artikel schreiben kann. Soweit ich das vernommen habe, hat sich der Schnee in der Heimat schon wieder verdünnisiert. Ich wünsche Dir einen schönen Montag und eine tolle Woche.