25. – 28. Januar 2018 lange und kurze Wege

Am zweiten Abend in Phong Nha trafen wir erneut auf Kimberley aus Belgien und Linda aus Taiwan, die wir schon kurz am Vormittag beim leckeren Cappuccino getroffen hatten. Die beiden lernten sich in Taiwan kennen und entschieden sich gemeinsam zu verreisen. Kimberley studiert internationale Politik, was Thomas und ich natürlich sehr spannend finden. Die übliche Reaktion, die sie erhält ist aber: „Internationale Politik? Wie langweilig“! Meistens ist das Gespräch das danach auch schon beendet. Es ist wirklich ein Dilemma, dass sich so wenige Menschen für so wahnsinnig interessante Themen begeistern können. Wir unterhielten uns jedenfalls ausgiebig mit den beiden über unsere Reiseerlebnisse und das, was uns hoffentlich demnächst alles erwartet. Kimberley bekannte sich als Merkel-Anhängerin, wie so viele Menschen in Europa und in ferneren Ländern. Nach Vietnam fliegen die beiden noch zusammen nach Malaysia. Für Linda geht es im Anschluss zurück nach Taiwan und unsere belgische Freundin setzt nach einem Aufenthalt in Schweden ihr Studium fort. Ich wünsche ihr ganz viel Glück für ihre Zukunft.

Am nächsten Vormittag ließen wir uns Zeit mit dem Koffer packen, denn unsere Weiterfahrt nach Hue war erst für 15:00 Uhr vorgesehen. So konnten wir noch den einen oder anderen leckeren Cappuccino schlürfen, in Ruhe eine Pizza genießen (die wir nur nacheinander essen konnten, weil der Pizzaofen nicht groß genug war) und noch etwas durch den Ort Phong Nha wandern. Der Bus, der uns schließlich um 15:30 Uhr abholte, war sehr eng. Dennoch hatten wir das Glück jeweils eine Zweierreihe alleine besetzen zu können und so war die Fahrt dann alles in allem noch erträglich. Rund vier Stunden später erreichten wir Hué und wurden auch unweit von unserem Hotel abgesetzt. Von unserem Hotelzimmer aus hatten wir einen netten Überblick über die Partyszene, die auf der Straße tobte. Dem schlossen wir uns auch sehr bald an und entdeckten relativ schnell eine Kneipe, bzw. ein Restaurant, das mit lauter DJ-Musik aufwartete. Die DJane dort ist in jeder Hinsicht ausgesprochen sehenswert, ebenso gut ist die Musik, die sie auflegt. Wenig ansprechend war dann eine Diskothek, die wir zu später Stunde noch aufsuchten. Ein Bursche aus Bayern schrie mir etwas wie: „Gute Getränke gibt es überall“ ins Ohr, aber es war so laut in dem Club, dass ich das bestenfalls erahnen konnte. Und so ging es gepflegt zurück zum Hotel und ins Bett.

Nach dem Frühstück gingen wir gut zwei Kilometer zu Fuß zur Zitadelle von Hué, die noch aus der Kaiserzeit stammt. Das Areal ist riesig, mit vielen Ausstellungsstücken des damaligen Kaisererreiches, Tempel, Teiche und viel grüner Fläche. Ein paar Stunden verbrachten wir dort, bevor wir in einem angrenzenden Café eine Pause einlegten. Weiter ging es zu Fuß zu zwei buddhistischen Tempeln, die beide jeweils für sich durchaus beeindruckend sind. Auch hier verbrachten wir jeweils etwas Zeit, um die Tempel entsprechend zu würdigen. Nach einem ausgiebigen Mahl in einem sehr guten Restaurant direkt neben unserem Hotel und einer kleinen Pause dort, ging es wieder auf die Partymeile, die diesmal glücklicherweise für den Straßenverkehr abgesperrt wurde. Dies hatte auch den Charme, dass wir nicht alle paar Minuten von Typen auf Motorrädern angequatscht wurden, die uns irgendwelche Damen anbieten wollten. Wir drehten die eine oder andere Runde um den Block und kehrten letztlich wieder in den Laden vom Vortag ein. Meine Begeisterung ließ allerdings schnell nach, denn unsere zauberhafte DJane wurde durch eine richtig schlechte Liveband ausgebremst und nach ein, zwei Stücken, die sie darbieten durfte von einem männlichen Kollegen abgelöst. Dann also besser wieder schlafen!

Um 10:35 Uhr am gestrigen Tage sollte es bereits wieder mit dem Zug weitergehen. Abgefahren sind wir exakt um 11:08 Uhr. Anders als Taiwan sind die Abfahrtszeiten der Züge eher als Richtwerte zu verstehen. Diser Zug entsprach qualitativ wieder unserer ersten Zugfahrt in Vietnam, was sehr hilfreich war, denn angekommen in Nha Trang sind wir erst um 22:30 Uhr, also mehr als 11 Stunden später (Fahrtstrecke insgesamt gut 600 km). Diese lange Fahrt war wenig ereignisreich, sodass wir immer Mal wieder beide Augen zudrücken konnten. Nach der Ankunft im Hotel schliefen wir auch relativ zügig weiter. Heute Vormittag ging es für uns an den Strand, der sich direkt auf der anderen Straßenseite befindet. Mit etwas Glück ergatterten wir noch zwei Liegen und einen Sonnenschirm und so verbrachten wir dort den Tag bis zum Nachmittag. Eine Stunde später saßen wir bereits in einem russischen Restaurant, was hier in Nha Trang nicht ungewöhnlich ist, denn 3/4 aller Gäste in diesem Städtchen sind Russen. Im Anschluss versuchten wir noch eine interessante Partylocation zu erkunden, aber dies ist uns auch nach längerer Suche nicht geglückt und so nutze ich die gewonnene Zeit für meinen Artikel, während Thomas liest und meditiert. Das ist auch schön!

 

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