Wenn der Strand schon auf der anderen Straßenseite liegt, dann muss man diesem natürlich umgehend einen Besuch abstatten. Der Strandabschnitt, den wir besuchten, ist nicht besonders langgezogen, aber ausreichend Platz ist auf jeden Fall vorhanden. Ziemlich zügig ergatterten wir noch zwei Liegen und einen Sonnenschirm und schon hieß es: „Chillen am Strand“. 29 Grad Celsius und ein klarer Himmel sorgten dafür, dass wir unsere Zeit dort genossen. Natürlich passierte nicht viel Aufregendes. Am späteren Nachmittag beendeten wir unsere Sitzung und machten uns fertig für das Abendessen und das eine oder andere Kaltgetränk. Letzteres gestaltete sich etwas schwieriger, weil es in unserer Gegend nicht viele gute Kneipen oder Cafés gab.
Am nächsten Vormittag machten wir einen Ausflug zu einer hinduistischen Tempelanlage, die bereits im 8. Jahrhundert gegründet wurde. Der Tempelkomplex heißt „Po Nagar“ und liegt auf einem kleinen Hügel. Verschiedene kleinere und größere Tempel darfst Du betreten und Deine Fotos machen. Ein kleiner Garten lädt Dich noch zur Entspannung ein und von dort hast Du einen feinen Überblick über den nahegelegenen Fluss. Auf dem Rückweg landeten wir in einem Café, das wir zur Siesta nutzten. Die Sonne prallte unerbittlich auf uns herab, sodass immer Mal wieder eine Getränkepause vonnöten war. Auf der Suche nach einem guten Lokal stieß ich im Internet auf zwei Läden, die etwa 6 km nördlich von uns an einem anderen Strandabschnitt zu finden sind. Erste Anlaufstelle war das „Louisiane Brewhouse“, das wie der Name schon sagt, mit selbst gebratutem Bier aufwartet. Wir testeten dort das Dark Lager (das an „Guinness“ erinnert), das Pils und ein Crystal Ale, welches eine Honignote enthält. Alle drei Sorten schmeckten ausgezeichnet. Als Abendspeisung entschieden wir beide uns für ein T-Bone Steak, das köstlich zubereitetet wurde. Als Krönung hatten wir einen tollen Sitzplatz direkt am Strand mit wunderschönem Blick auf das Südchinesische Meer. 100 Meter vor der Brauerei befindet sich der „Sailing Club“, ebenfalls direkt am Strand gelegen. Das Wort „Club“ deutet auf eine Disko hin. Die Musik wird allerdings nicht bis zum Anschlag aufgedreht, sodass wir uns auch noch entspannt unterhalten konnten. In diesem Club bekommst Du ganz leckere Milchshakes, insbesondere Vanille und Erdbeere lege ich Dir ans Herz. Mit dem Taxi ging es wieder zurück zum Hotel.
Neben dem hinduistischen Tempel findest Du in Nha Trang auch einen sehenswerten buddhistischen Tempel. Die Long-Són-Pagode musst Du förmlich erklimmen, denn mehr als 100 Treppenstufen steigst Du hinauf bis Du zu einer beeindruckenden 14 Meter hohen Buddha-Statue gelangst. Dieser Buddha thront geradezu über der Stadt. Leider ist Nha Trang so zugebaut, dass Du den Buddha aus der Ferne nicht betrachten kannst. Ich gehe davon aus, dass das in früheren Zeiten problemlos möglich war. Der Tempel selbst ist nicht sonderlich attraktiv gestaltet, aber die eine oder andere hübsche Statue und Figur findest Du schon. Statt des Strandes bevorzugten wir diesmal die Ruhe am Hotelpool. Am späteren Nachmittag entschieden wir uns erneut dafür unsere beiden Lokale aufzusuchen. Diesmal aßen wir im „Sailing Club“, bevor wir uns dem Bier im „Louisiane“ (kein Schreibfehler übrigens) zuwandten. Hier lernten wir sehr schnell Laura und Tobias aus Frankfurt kennen, die zur Zeit den Winterurlaub in Vietnam verbringen. Laura ist in der Immobilienbranche tätig und Tobias arbeitet bei „Schenker“ in Kelsterbach. Wir hatten eine schönen Abend mit den beiden und wünschen ihnen ganz viel Spaß weiterhin in Vietnam.
Vorgestern war wieder Strandzeit angesagt. Täglich am Strand liegen, ist unser beider Ding nicht, aber ein weiterer Tag dort gehörte schon zu unserem Programm. Ein paar lustige Gesellen finden sich ja immer wieder, ein Typ hüpfte 10 Meter vor uns immer wieder herum, um das Salzwasser aus seinen Ohren freizukriegen. Das sah irre komisch aus. Unsere Abendgestaltung wich nicht deutlich von den beiden vorherigen Tagen ab. Erwähnen möchte ich aber zwei Dinge. Zum einen konnten wir einen Blick auf den „Super-Blau-Blutmond“ werfen, der am 31. Januar in Asien, Australien und Hawaii zu sehen war. Zum anderen entdeckten wir noch einen Nachtmarkt, der mich zwar auch nicht richtig begeisterte, aber zumindest erheblich interessanter war als in Hanoi.
Gestern war wieder Reisetag. Von Nha Trang aus fuhren wir 8 Stunden mit dem Zug nach Saigon (Ho-Chi-Minh-Stadt). Unterwegs ging es vorbei an trockener, fast steppenartiger Landschaft. Und zweimal brannte es dort lichterloh. Menschen waren weit und breit keine zu entdecken, sodass diese Feuer wohl ein Zeitlang lodern werden. Ein Taxi brachte uns schnell zum Hotel und ebenso zügig gingen wir auf der gegenüberliegenden Seite etwas essen. Unweit unseres Hotels befindet sich der „Ben-Thanh-Markt“, der tagsüber drinnen und abends draußen stattfindet. Dieser Markt ist in etwa vergleichbar mit dem Markt in Nha Trang. Auf der Suche nach etwas Trinkbarem stolperten wir auch hier über eine Brauerei, die „East West Brewery“. Thomas probierte das Kaffee-Vanille Gebräu, das ich echt widerlich fand. Ich entschied mich für ein „Summer Hefeweizen“, das aber richtig lecker war. In erster Linie werden Starkbiere produziert. Das Bier durften wir auf der Dachterrasse einnehmen, wo sich auch etliche interessante Menschen aufhielten. Die eine oder der andere Einheimische waren offensichtlich nicht gänzlich trinkfest, was dann zu ebenso offensichtlichen innerfamiliären Streitereien führte. Eine Dame war von ihrem Freund/Gatten dermaßen angewidert, dass sie ihm nur finsterste Blicke zuwarf oder allenfalls sarkastisch und hämisch grinste. Der arme Kerl dürfte gestern Abend nicht mehr viel Spaß gehabt haben. Eine Etage tiefer tagte eine Privatveranstaltung, an der auch ein paar Travestiekünstler ihre Show zur allgemeinen Erheiterung darboten.