Heute Morgen war zunächst ausschlafen angesagt. Anschließend habe ich diverse E-Mails und Nachrichten aus der Heimat oder von anderen Bloggern beantwortet. Aufgestanden bin ich erst um kurz vor 10. Nach einer ausgiebigen Dusche begab ich mich zum nächsten Supermarkt. Eigentlich an jeder Ecke ist ein „7 Eleven“ oder ein „Family Markt“ zu finden. So habe ich mich mit frischer Milch, Orangensaft und leckere Vanillekeksen eingedeckt. Daraufhin betrat ich die nächstgelegene Bank, um ein paar EUR in TWD zu tauschen. Obwohl vor mir nur eine Dame an der Reihe war, bekam ich eine Nummer in die Hand gedrückt, damit auch klar war, wann ich dran kam. Irgendwie sinnlose Papierverschwendung, aber egal. Nachdem ich meinen Reisepass vorgezeigt hatte und der gut gelaunte Bankangestellte seine Kinderstempel auf ein Papier drückte, durfte ich die Taiwan-Dollar entgegennehmen. Gestempelt wird in Taiwan tatsächlich noch sehr viel, fast immer in rot und die Stempel sehen zu meist echt putzig aus. Kurz darauf begab ich mich zum nahegelegenen Bahnhof, um ein Busticket zum „Taroko Nationalpark“ zu kaufen.
Der Taroko-Nationalpark ist mit mehr als 6 Millionen Besuchern eine der Hauptattraktionen und Sehenswürdigkeiten. Benannt ist der Nationalpark nach der gleichnamigen Schlucht. Eine wunderschöne Bergkette mit zahlreichen Bergen jenseits der 3.000 m-Grenze laden zum Wandern und Trekken ein. So hoch hinaus wollte ich heute nicht, aber der erste Eindruck, den ich bekam, war schon atemberaubend. Schweißtreibend übrigens noch dazu, denn bei Temperaturen über 30 Grad Celsius und einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit in dem Waldgebiet, in dem ich spazieren ging, lief mir das Wasser ordentlich das Gesicht herunter. Der Nationalpark ist übrigens so riesig und voller Möglichkeiten, dass man hier bequem eine ganze Woche einplanen kann. Ich komme sicher noch einmal zu einem etwas späteren Zeitpunkt hierhin zurück, um mir weitere Wanderwege und letztlich auch die Schlucht anzusehen. Morgen zieht es mich aber schon weiter Richtung Süden, genau gesagt nach Taitung.
Auf dem Weg zurück lernte ich eine sympathische Frau aus Berlin kennen, die seit 3 Wochen in Taiwan unterwegs ist und mir den einen oder anderen Tipp für meine nächsten Reiseziele gegeben hat. Wir haben noch in einem Restaurant versucht unseren Essenswunsch in ein chinesisches Formular einzustellen. Das hat zwar etwas gedauert, war aber auch ziemlich lustig und letztlich bekamen wir beide auch genau das, was hier auch bestellt hatten. Ich hatte eine Kanne Oolong-Tee, dazu gebratenes Hühnchen mit Reis und diversen kleinen Köstlichkeiten dazu. Inzwischen bin ich wieder auf meinem Zimmer und bereit für die Nachtruhe.