Am Mittwoch war mal wieder ausgiebig schlafen angesagt. Erst gegen 13 Uhr stand ich auf, um mich unter die Dusche zu begeben. Die beiden Metrostationen bis Beitou bin ich dann zu Fuß gegangen. Von dort bin ich dann die eine Station bis Xinbeitou gefahren. Meinen Versuch nochmal die heißen Quellen zu besteigen, habe ich übrigens abgeblasen. Über den Norden Taiwans zieht gerade eine Kaltfront hinweg und 18 Grad sind mir zu kalt, um draußen zu baden. Stattdessen trank ich einfach einen warmen Tee. Danach machte ich mich wieder auf den Weg und ging einfach die Straße entlang. Nach einiger Zeit bog ich einfach mal links ab und stand plötzlich vor einer wirklichen heißen Quelle. Zuerst könnte ich gar nichts erkennen, weil Dampf über dieser Quelle waberte. Ein wirklich sehr schönes Naturschauspiel. Ein Schild wies auf Chinesisch daraufhin, dass die Wassertemperatur mehr als 75 Grad beträgt, zum Baden also ziemlich ungeeignet. Der Dampf ist extrem schwefelhaltig, stinkt aber nicht so sehr, dass es besonders unangenehm wäre. Einige Zeit habe ich das von allen Seiten beobachtet und ein paar Fotos gemacht. Weiter ging es die Straße entlang und immer weiter ein Stück bergauf in Richtung „Beitou Museum“. Bis dorthin ging ich aber nicht mehr. Es reichte mir auch so, die Aussicht auf Xinbeitou zu genießen. Zurück im Örtchen fand ich sofort eine Mischung aus Café und Kneipe, die mich sofort ansprach. Dort drin wurde ich von einer interessanten Vielfalt internationaler Biere überrascht, einige davon aus Österreich. Ein paar jüngere Taiwanerinnen und Taiwaner sprachen mich umgehend an, für welches Bier ich mich entschieden habe. Die waren alle sehr an deutschem und österreichischem Bier und an mir interessiert. Sie mussten dann aber zeitig aufbrechen und schienen ziemlich enttäuscht, dass sie sich nicht länger mit mir unterhalten konnten. Ich aß noch ein Schälchen „Crème Brulée mit Karamell- und Schwarzteesoße“. Hätte ich persönlich besser nicht hinbekommen. Sehr lecker war noch in einer anderen Bude ein Waldbeer-Bananenshake.
In genau dieser Bude sitze ich gerade wieder, der gleiche Shake steht neben mir und ich schreibe in Ruhe meinen Artikel. Im Grunde unternahm ich heute auch den gleichen Spaziergang wie gestern, nur dass ich diesmal ganz nach oben bis zum „Beitou Museum“ ging. Oben angekommen war ich schon wieder komplett nassgeschwitzt und dabei ist es noch nicht einmal besonders warm heute. Im Museum musste ich meine Schuhe ausziehen und in einem Schließfach hinterlegen. Danach durfte ich mir das kleine Häuschen ansehen. Es wird zur Zeit eine Ausstellung eines Fotografen gezeigt, der sich auf Schildkröten aller Art (sowohl lebend als auch als Skulpturen) spezialisiert hat. Ist ganz nett, hat mich aber nicht so richtig begeistert. Viel mehr gefiel mir in einer Glasvitrine ein Mahjong-Spiel aus den 1950er Jahren. Das war klein genug, damit es noch in meinen Trolley gepasst hätte. Ich denke, dass das aber wohl nicht besonders gut angekommen wäre. Gleich geht es erneut in diese Bierstube von gestern…