23. Oktober 2017 – Partytime

Anstelle meines angedachten Besuches im Nationalpark entschied ich mich meine Wäsche zu waschen. Die Sonne brannte gestern kräftig auf mich herab und noch will ich mich der Sonne nicht zu sehr aussetzen. Also packte ich alle Klamotten zusammen in meinen Wäschebeutel und ging damit zu einem nur ein paar Minuten entfernten Waschsalon. Es war dort keine Menschenseele und alle Hinweisschilder waren auf Chinesisch, aber eine Waschmaschine kann ich auch so noch von einem Trockner unterscheiden. Als erstes erwarb ich eine Tüte Waschpulver aus einem Automaten und dann legte ich den kompletten Inhalt meiner Wäsche in die Waschtrommel. Zuhause trenne ich die Wäsche natürlich immer nach Farben, aber hier fand ich das irgendwie affig, drei Teile blaues Zeug in eine 15 kg Waschmaschine zu werfen. Das wäre doch Ressourcenverschwendung. 100 NTD (zu je 10 Dollar-Münzen) musste ich noch in den Schlitz schieben und schon zeigte mir die Maschine an, dass der Waschvorgang 35 Minuten dauern würde. Prima, dann bin noch kurz zum nahegelegenen Strand marschiert und entdeckte auf dem Weg dorthin drei putzige, aber relativ große Schildkröten, die ihre Hälse Richtung Himmel streckten. Nach einer halben Stunde Sonnenaufnahme begab ich mich wieder zum Waschsalon, um meine Wäschd einzusammeln. Gut gelaunt, ging ich wieder zurück zu meinem Zimmer, um die Wäsche irgendwie aufzuhängen. Letztlich habe ich alle Flächen ausgenutzt, die möglich waren und alle Teile fanden ihren Platz.

Kurz danach „fahndete“ ich nach einem vernünftigen Yoga-Kurs für Anfänger bei YouTube und bin nach einer halben Stunde auch fündig geworden. Also schnell meine Yogamatte aus dem Trolley geholt und auf den Boden gelegt, mein iPad in Sichtweite aufgestellt und dem Mädel (Mady Morrison aus Berlin) nachgeeifert. Die erste Yoga-Runde dauerte 20 Minuten und ich war klitschnass geschwitzt. Hat aber richtig viel Spaß und Lust auf mehr gemacht. Morgen wird der Kurs fortgesetzt. Danach ging es direkt wieder ab unter die Dusche! Eine weitere halbe Stunde später begab ich mich wieder an den Sandstrand, der tatsächlich deutlich voller war als am Wochenende zuvor, aber damit noch lange nicht überlaufen. Nach dem erneut sehr schönen Sonnenuntergang meldete sich mein Magen wieder und verlangte nach Nahrung. Die bekam er dann auch, denn ich bin auf direktem Weg zu diesem Garnelenladen gegangen. Bestellt habe ich dann Garnelen mit ganz viel Knoblauch, dazu einen Krug „Taiwan Beer“ und geliefert bekam ich dazu noch 9 frische Austern, die mit dem Knoblauch der Garnelen ganz ausgezeichnet harmonierten. Na ja, und dass die Garnelen im wahrsten Sinne des Wortes zum Reinbeißen waren, muss ich Dir wohl nicht erzählen.

Der inzwischen wieder geöffnete und belebte Nachtmarkt lud mich dann erneut zu dem einen oder anderen Cocktail ein. An einem der Cocktailstände traf ich auf zwei um die 30 Jahre alte Engländer, mit denen ich sofort ins Gespräch kam und so war also sehr schnell Partytime angesagt. Die beiden aufgewecktenJungs hatten zusammen in Cambridge studiert und trafen sich nun zum Feiern in Taiwan. Der eine lebt in Hongkong und der andere in Hanoi, so kann es einem auch ergehen. Natürlich quatschten wir über Fußball, aber wenn man mit Briten spricht, muss man natürlich auch das Thema „Brexit“ ansprechen. Für die beiden ist der „Brexit“ eine der größten Katastrophen für das Vereinigte Königreich und für Europa und den europäischen Gedanken insgesamt. Dem konnte ich nicht widersprechen. In einer Kneipe trank ich ein gezapftes „Taiwan Beer“, frisch aus der Flasche! Klingt irgendwie seltsam, war aber so. Unsere Runde setzte sich dann irgendwann in einem Nachtclub („King“) fort, in der ganz schlechte Livemusik gespielt wurde. Der anschließend auflegende DJ war zumindest etwas besser, aber lange hielten wir das in dem Laden nicht aus. So ging es dann ein letztes Mal in einen Pub und mit einer Flasche „Corona“ endete dann dieser lustige Abend. Ich konnte den Heimweg allerdings nur noch leicht schwankend in Angriff nehmen, hat aber trotzdem Spaß gemacht.

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