18. – 20. Januar 2018 – Halong Bucht

Am 18. Januar wurden wir um 07:30 Uhr mit einem Kleinbus von unserem Hotel abgeholt und das Herz des Old Quarters gefahren. Hier stiegen wir in einen weiteren Bus um, der bei einer kleinen Stadtrundfahrt weitere Gäste aufnahm und dann gegen 08:40 Uhr die Innenstadt von Hanoi verließ. Die Tour führte uns einige Stunden durch die urigsten Städte und Dörfer, immer auch den Gegenverkehr nutzend, damit man schneller vorankommt. Die Straßenverhältnisse sind insgesamt deutlich besser als ich es erwartet hatte, aber dennoch sind sie bedeutend schlechter als in Taiwan. Einen Zwischenstopp machten wir irgendwo an einem der Verkaufshäuser, in denen Dir allerhand komplett überteuerter Kram angedreht wird. Draußen fanden wir immerhin eine große Buddhastatue, die uns wirklich gefallen hat. Vor einer Insel an der Halong Bucht wurden wir letztlich abgesetzt und mit dem Taxi ging es dann zügig zum Hotel. Die erste Erkundungstour brachte uns zu einem Vergnügungsviertel, das sich in der Endphase der Bautätigkeit befindet. Einige Kneipen, Cafés, Restaurants, Massagesalons sind bereits geöffnet, andere werden in den kommenden Monaten, um ihre Gäste buhlen. Direkt dahinter steht schon eine Loopingbahn bereit, ein Wasserpark mit spannenden Rutschen für groß und klein wird ebenfalls in nicht allzu ferner Zukunft eröffnen. Nutzen kannst Du bereits eine Gondel, die auf die gegenüberliegende Bucht fährt und dort an einem Riesenrad endet. Unten am Hafen sahen wir zum ersten Mal eines der Ausflugsschiffe für die Halong Bucht. Nach einem Abendessen und ein paar Kaltgetränken kehrten wir zurück zum Hotel und diskutierten mit dem Hotelpersonal unsere Bootstour für den nächsten Tag aus.

Wir hatten uns für eine Tour ohne Guide und ohne Mittagessen entschieden, dafür speisten wir im Frühstückssaal sehr üppig, machten uns in Ruhe fertig und um 12:15 Uhr wurden wir von einem Fahrer abgeholt und an den Hafen der Halong Bucht gebracht. Ein etwas mulmiges Gefühl hatte ich schon, denn ich bin definitiv nicht seetauglich. Unser Ausflugsschiff namens „Hai Anh 18“ war aber ein Glücksfall für uns, denn Thomas und ich waren die einzigen Gäste an Bord, obwohl es für 40 Personen ausgelegt ist. Nach ein paar Minuten außerhalb des Hafens setzte sich Thomas auf einen Stuhl vorne an Bug und ich tat es ihm kurz darauf gleich, indem ich auf der Treppe zum Aussichtsdeck Platz nahm. Besser hätte ich es nicht haben können. Das Meer war ganz ruhig und friedlich und wir beide konnten diese Fahrt auf dem Wasser richtig genießen. Wir hatten auch noch zusätzlich Glück, dass wir den bisher einzig komplett sonnigen Tag bei 23 Grad Celsius erwischt hatten. Die Tour führte uns durch die atemberaubend schönen Felsformationen der Halong Bucht, unter anderem vorbei an den sich „küssenden Hühnern“. Einige Zeit später erreichten wir die erste besuchbare Insel, die mit einer wundervollen Höhle aufwartet, die von faszierenden Stalagtiten und Stalagmiten „bewohnt“ wird. Diese Höhle musst Du Mal gesehen haben. Weniger eindrucksvoll war die nächste Insel, die wir kurz darauf besuchten, mit einem kleinen Sandstrand und einer Aussichtsplattform, für die Du allerdings ein wenig sportlich sein solltest, denn es geht über nicht einfach zu begehende Treppenstufen immer schön den Felsen hinauf. Einige Touristen versuchten es tatsächlich mit „Flip-Flops“, womit eine Dame uns dann auch im wahrsten Sinne des Wortes entgegengestürzt kam. Sie hatte sich zwar nicht verletzt, aber das hätte auf diesen Stufen auch ganz anders ausgehen können. Um 16 Uhr fuhren wir wieder zurück Richtung Hafen. Bei allmählich einbrechender Dämmerung konnte ich noch das eine oder andere schöne Foto schießen. Der Kapitän hatte es auch nicht sonderlich eilig und fuhr ganz gemütlich unserem Ziel entgegen. Schöner hätte diese ganze Fahrt nicht sein können.

Nachdem wir wieder am Hotel abgesetzt wurden, spazieren wir relativ schnell zu dem Vergnügungsviertel, um eine warme Mahlzeit einzunehmen. Diese fanden wir in Form eines „Hot Pots“, der mit Garnelen, Muscheln und anderen noch lebenden Meeresfrüchten bestückt wurde. Dazu gab es frisches Gemüse, Sojasauce mit extrem scharfem Chili, Knoblauch und Mienudeln. Gereicht wurden uns außerdem zwei Schaschlikspieße mit Hähnchenfleisch und weitere ebenso aufgespießte Garnelen, die allesamt frisch gegrillt wurden. Abgerundet wurde das Ganze mit vier großen Muscheln, die noch etwas anders gewürzt wurden. Ein tolles Abendessen an einem rundum gelungenen Tag.

Am nächsten Morgen führen wir mit dem Taxi zum Busbahnhof. Zum Glück gibt es von dem Busbahnhof eine Direktverbindung nach Ninh Binh. Eine erneute Fahrt zurück nach Hanoi blieb uns dadurch erspart. Der Bus kam um 10:20 Uhr und entpuppte sich als echte Überraschung, denn es war ein Schlafbus. Tatsächlich liegt man mehr oder weniger in diesen Etagenbetten. Wir beide fanden das ziemlich unbequem, aber uns erging es besser als andere Gäste, die an großen Kreuzungen auf der Strecke immer wieder hinzustiegen. Denn nachdem alle Liegeplätze besetzt waren, mussten alle neuen Gäste auf dem Boden sitzend die Fahrt mitmachen. Beschwert hat sich darüber aber niemand. Das ist hier wohl normal. Nach viereinhalb Stunden wurden wir am Rande Ninh Binhs abgesetzt. Ein Taxifahrer mit einer alten Schrottkiste nahm uns (angeschoben von einer anderen Person) mit, kam aber mit dieser Mühle nur bis zur Hälfte, danach gab die Karre endgültig ihren Geist auf. Also stiegen wir aus und wurden vom nächsten Taxi eingeladen uns zum Hotel zu fahren. Wir sind jetzt in Tam Coq, leicht außerhalb der Stadt Ninh Binh. Hier finden sich viele Backpacker ein, die diesen Ort zum Zwischenstopp nutzen. Unser Essen nahmen wir in einem klassischen Familienbetrieb ein, in dem uns die Großmutter bewirtete. Ein Bierchen in einer Backpackerkneipe nahmen wir noch ein und dann ging es zurück zum Hotel.

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