Umgehend nachdem ich mich heute aus dem Bett geschält hatte, begann ich mit dem dritten Teil des Yoga-Kurses. Hilfe ist das anstrengend, aber es macht auch irre viel Spaß. Frisch geduscht und angezogen ging es zur nächsten Metrostation, um Sightseeing in Kaohsiung zu betreiben. Die U-Bahn sollte mich in Richtung des Hafens führen, Ic bin aber bereits eine Haltestelle vorher ausgestiegen, damit ich in aller Ruhe an der Flusspromenade entlang spazieren konnte. Die Straße dort ist übrigens nach mir benannt: „Hesi Road“. Da wurden Erinnerungen wach, denn in meiner Kindheit haben mich praktisch alle Freunde mit „Hesi“ angesprochen.
Die Promenade ist an beiden Seiten des Flussufers sehr schön angelegt, es waren aber praktisch keine Menschen dort zu sehen. So konnte ich in alle Ruhe einige Fotos knipsen, ohne dass jemand das Bild gestört hatte. Eine Stelle an der Promenade nennt sich „Love River“, üblicherweise ein Ziel aller frisch oder länger verliebten. Nach so viel Bewegung am frühen Mittag würde es Zeit für das Mittagessen, das ich in einem Steakhouse einnahm. Es gab frischen Cesars Salad mit halbem Barbecue-Hähnchen und Pommes. War alles sehr lecker. Weiter ging es an der Promenade entlang und einmal schräg durch einen Park, wo ich das Glück hatte an einer Holzskulptur/Holzhütte eine hübsche Braut fotografieren zu dürfen. Mein nächstes Ziel am Hafen war dann der „Pier 2“, wo sich alle möglichen Arten an moderner und weniger modernen Kunst angesiedelt haben. Ich kann gar nicht aufzählen, was ich dort so an spannenden und schönen Dingen erspähen konnte. Nachhaltig in Erinnerung geblieben sind mir ein Haus, auf dem alle 12 Chinesischen Sternzeichen abgebildet waren, dabei ist das fast ein Suchbild bis man alle 12 auch wirklich entdeckt hat. Eindrucksvoll ist natürlich der Drache, der immer die Nummer 1 ist. So ein Drache stand dann auch auf dem Pier, ganz in rot und mit einem deutlich sichtbar erigierten Rüssel und einem Grinsen den Gesicht auf dessen Spitze. Ist halt auch Kunst…
Am Ende des Piers fand noch eine Ausstellung statt, die sich mit E-Mobilität beschäftigte. Lustig fand ich die Mini-Eisenbahn dort, die gerade groß genug war, dass ein Erwachsener Mensch dort relativ unbequem Platz finden konnte. Da ist mir die richtige Metro doch lieber, und so sollte diese mich dann etwas weiter südlich bringen. Hier fand ich erneut so eine überdimensionierte Shopping Mall, in der ich in der 11. Etage ein Vanilleeis erster Güte mit „m&m’s“ genießen durfte. Dazu einen eiskalten sowie einen heißen Oolong-Tee und mein Tag konnte nicht besser sein. Irgendwo in der 6. Etage erwarb ich außerdem einen neuen Rucksack, der mich nun auf meiner Weltreise begleiten darf. Den alten Rucksack habe ich zum Entsorgen direkt dort gelassen. Anschließend machte ich mich wieder auf den Rückweg zu meinem Hotel, um einmal kurz durchzuschnaufen und nun sitze ich erneut in dem Pub von gestern Abend bei einer Maß Bier und schreibe Dir diesen Bericht.